Eucharistie (hl. Messe)

Von den ersten Christen wird in der Apostelgeschichte berichtet:
Sie hielten fest an den Gebeten, am Brechen des Brotes, an der Gemeinschaft und an der Lehre der Apostel.

Der Ausdruck „Brechen des Brotes“ bezeichnet die Eucharistiefeier. Sie war den Christen von Anfang an wichtig, wie eben auch das Gebet, die Gemeinschaft und die Lehre der Apostel, d.h. das Evangelium von Jesus.

Es gibt eine persönliche Dimension des Glaubens und eine gemeinschaftliche. Beide sind wichtig: Das persönliche Beten und Betrachten, ob zu Hause, in der Natur, in der Einsamkeit...und das Feiern und Beten zusammen mit anderen, mit denen ich im Glauben „unterwegs“ bin. Besonders in der Messfeier wird diese gemeinschaftliche Dimension deutlich. Zu dieser Feier gibt Jesus selbst den Auftrag: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

Die sonntägliche Eucharistie- oder Messfeier möchte alle Christen versammeln, um in Gemeinschaft vor Gott zu sein, der uns durch die Taufe zu seinem Volk gemacht hat. Wir feiern das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung seines Sohnes Jesus Christus, der auch uns zur Auferstehung und zum ewigen Leben führen will. Dafür preisen wir Gott mit Lobliedern und danken ihm. Wir hören sein Wort, das frohe Botschaft, Trost, Kraft und zugleich auch Weisung, Gebot und Auftrag ist. In der Eucharistiefeier wird der Herr uns zum Brot des Lebens.

Erstkommunion

Im Alter von sieben Jahren können Kinder das erste Mal den „Leib Christi“, also Jesus, das Brot des Lebens, empfangen („Erstkommunion“). Hierfür gibt es eine Vorbereitung, für die die Pfarre verantwortlich ist. Meist werden die Eltern über die Schule darüber informiert.

Der Aufbau der Messfeier

1. Eröffnung

  • Eröffnungslied: Wir preisen, danken oder bitten Gott.
  • Kreuzzeichen
  • Gruß, z.B: „Die Liebe und der Friede unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch.“ Mit solchen Grußworten (Wünschen) hat der Apostel Paulus seine Briefe begonnen.
  • Einführende Worte
  • Bußakt und Kyrie: Wir besinnen uns und bitten den Herrn um sein Erbarmen:
  • Gloria: Ein Loblied, das in der Advent- und Fastenzeit entfällt es.
  • Tagesgebet: Stellvertretend für alle betet der Priester (Lasst uns beten...)und beschließt damit den Eröffnungsteil.

2. Wortgottesdienst

  • Wir hören Gottes Wort: Vorgesehen sind zwei Lesungen aus der Heiligen Schrift. Eine davon ist aus dem Alten Testament (ausgenommen in der Osterzeit; da ist auch die erste Lesung aus dem Neuen Testament, nämlich aus der Apostelgeschichte) und eine aus dem Neuen Testament.
  • Zwischen den Lesungen gibt es einen Antwort- oder Zwischengesang.
  • Nach der zweiten Lesung ist das „Halleluja“ vorgesehen. Es ist zu einem österlicher Ruf geworden, der Christus, dem Auferstandenen gilt. Während der Fastenzeit wird es nicht gesungen, erklingt dafür aber bei der Auferstehungsfeier um so festlicher. Das Wort „Halleluja“ heißt: „Lobt Gott.“
  • Aus bestimmten Gründen wird aber oft nur eine Lesung genommen. Damit entfällt auch ein Zwischengesang. Und anstatt des „Halleluja- Rufes“ wird auch oft ein anderes Lied gesungen.
  • Evangelium: Die vier Evangelien werden in einem Dreijahreszyklus gelesen. Es gibt also ein „Matthäusjahr“, ein „Markusjahr“ und ein „Lukasjahr“. Das Johannesevangelium wird dazwischen zu bestimmten Zeiten (z.B. zwischen Ostern und Pfingsten) eingeschoben. Das Wort „Evangelium“ heißt: „Frohe Botschaft.“
  • Predigt: Der Priester erklärt / kommentiert / aktualisiert das Wort Gottes.
  • Glaubensbekenntnis
  • Fürbitten: Mit den Fürbitten, in denen wir Christus in verschiedenen Anliegen bitten, endet der Wortgottesdienst.

3. Eucharistiefeier

  • Gabenbereitung: Die Ministranten bringen Brot und Wein zum Altar. Während der Gabenbereitung wird meist ein passendes Lied gesungen (Gabenlied).
  • Gabengebet
  • Hochgebet: Es beginnt mit den Worten: „Der Herr sei mit euch...Erhebet die Herzen... Lasst uns danken dem Herrn, unserm Gott...“
  • Sanctus: Ein Lied, das mit einem biblischen Wort („Heilig, heilig, heilig ist der Herr“) beginnt.
  • Herabrufung des Heiligen Geistes (Epiklese): „Heilige diese Gaben durch deinen Geist, damit sie uns werden Leib und Blut deines Sohnes Jesus Christus.“
  • Wandlung: „Am Abend vor seinem Leiden nahm er das Brot, sagte Dank, gab es den Jüngern...Nehmet und esset...“
  • Geheimnis des Glaubens: „Deinen Tode, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“
  • In den folgenden Gebeten, die der Priester im Namen aller spricht, beten wir für die Kirche, für die ganze Welt und für die Verstorbenen.
  • Das Hochgebet endet mit den Worten: „Durch ihn (Christus) und mit ihm und in ihm ist dir, Gott in der Einheit des Heiligen Geistes alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit.“
  • Wir beten das Vaterunser.
  • Friedensgebet und Friedensgruß. Der Herr hat den Jüngern seinen Frieden hinterlassen. Er schenke uns auch heute diesen Frieden. Wir wünschen einander den Frieden.
  • Brechen des Brotes: Dabei beten oder singen wir: „Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser...gib uns deinen Frieden.“
  • Kommunion: Die Mitfeiernden sind eingeladen, zum Tisch des Herrn zu treten und seinen Leib zu empfangen. Niemand darf es gedankenlos tun, sondern bedenkend, dass es der Leib Jesu ist.
  • Danklied: Nach dem stillen, persönlichen Gebet, danken wir Gott gemeinsam durch ein Lied.
  • Schlußgebet: Noch einmal betet der Priester stellvertretend für alle („Lasset uns beten...“)

4. Entlassung

  • Mitteilungen: Termine, Gottesdienste...
  • Schlusssegen: Der Priester erbittet für alle den Segen des dreieinigen Gottes: „Es segne euch der gütige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.“
  • Entlassruf: „Gehet hin in Frieden.“ Oder: „Gehen wir in Freude und Frieden.“ Alle antworten: „Dank sei Gott, dem Herrn.“ Hier hat die Messfeier ihr Ziel: „Hinauszugehen“ zu den Menschen, in die Welt, und Zeugnis zu geben von einem Gott, der will, dass alle gerettet werden.
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