Unter den vielen, die Jesus folgten, gab es einige, die er in seine besondere Nähe rief und denen er besondere Aufträge gab: die Apostel. Aus dem Kreis der Apostel ragt einer hervor: Simon Petrus. Die verschiedenen Aufgaben im Jüngerkreis Jesu fanden ihre Entsprechung in den verschiedenen Ämtern und Dienste der Kirche, die sich im Wesentlichen im Laufe des ersten Jahrhunderts herausgebildet hatten.
Es gibt eine Vielzahl von Diensten, zu denen der Heilige Geist Menschen aufgrund der Taufe und Firmung befähigt, und eine Vielzahl von Gaben, die der Heilige Geist schenkt.
Für drei Ämter gibt es eine besondere Beauftragung durch das Sakrament der Weihe: Diese sind das Amt des Diakons, des Priesters, und des Bischofs.
In der Apostelgeschichte wird berichtet, dass die Gemeinde eines Tages zur Entlastung der Apostel sieben Männer „von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit“ als Diakone der Gemeinde auswählte. „Sie ließen sie vor die Apostel hintreten, und diese beteten und legten ihnen die Hände auf.“
Noch heute geschieht dies so, wie in den Anfängen der Kirche. Männer, die sich zum Dienst in der Gemeinde berufen fühlen, werden von den Bischöfen als Nachfolger der Apostel durch Gebet und Handauflegung für diesen Dienst geweiht. Dem geht eine Ausbildung bzw ein Studium voraus.
Jedes Weiheamt ist ein Dienstamt. Die Dienste, die mit diesen Ämtern verbunden sind, lassen sich in drei Grundaufgaben gliedern: Verkündigung (Predigt, Katechese, Mission),
Liturgie (Leitung der Gottesdienste) und Caritas bzw. Diakonie (Dienst der Nächstenliebe vor allem an bedürftigen Menschen).
Die Diözese wird von einem Bischof geleitet. Er ist verantwortlich für die drei Grundaufgaben innerhalb seiner Diözese und sorgt für deren Einheit. Er spendet das Sakrament der Firmung (oder beauftragt andere), weiht Diakone, Priester und weitere Bischöfe. Er hat zusammen mit allen anderen Bischöfen und dem Papst auch Verantwortung für die Weltkirche. Der Papst ist zugleich Bischof von Rom und Nachfolger des Apostels Petrus.
Eine Pfarrgemeinde wird von einem Pfarrer (Priester) im Auftrag des Bischofs geleitet. Er ist verantwortlich für die drei Grundaufgaben innerhalb seiner Pfarre und für ihre Einheit. Er ist beauftragt, die Eucharistiefeier zu leiten und die Sakramente der Taufe, Buße und Krankensalbung zu spenden und das Eheversprechen der Brautleute entgegenzunehmen. Er soll sich um alle sorgen, besonders um die Notleidenen, Kranken und Sterbenden.
Die Diakone dienen der Gemeinde beim Gottesdienst, in der Verkündigung und in der Sorge um Notleidende und Kranke. Sie können auch taufen und das Eheversprechen entgegennehmen.
Aufgrund seiner Taufe und Firmung hat jeder Christ eine Berufung und eine Aufgabe in Pfarrgemeinde und Kirche. Je mehr die einzelnen ihre Berufung erkennen und Gelegenheit bekommen, sie auszuüben, desto lebendiger wird eine Pfarrgemeinde sein, und desto mehr wird sie im Dienst des Reiches Gottes stehen.